Dr. Dietrich Volkmer
 
 
 


Auf den Spuren des Apostels Paulus in Kleinasien
 
  


 



Antiochia am Orontes
St. Petrus-Grotte
 

Blick auf die moderne Stadt Antiochia von der Petrus-Grotte aus





Brunnen am vermeintlichen Geburtshaus des
Apostels Paulus in
Tarsus



Höhlenkirche der
Hlg. Thekla, eine der ersten "Bewunderinnen"
des Apostels
Paulus in der Nähe von Silifke


Blick auf das
Museum des
Mevlana-Ordens in
Konya mit dem Yesil
Türbe (dem grünen
Fayence-Turm)

Blick auf die Ausgrabungen
des antiken Laodicea in der Nähe der Stadt
Pamukkale mit ihren weltberühmten Kalk-
Sinterterrassen


Amphitheater von
Ephesus. Blick von
der ehemaligen
"Hafenstrasse"




Milet mit seinem
Theater


Auf den Spuren des Apostels Paulus in Kleinasien

Paulus hat viel für die Verbreitung des Christentums geleistet. Wer weiss, ob ohne ihn die damalige kleine Schar der Jünger und ersten Bekenner zu Jesus es jemals geschafft hätten, wäre nicht Paulus gewesen, der rastlos und voller Energie das Wort des Herrn unter die Griechen, Juden und "Heiden", wie man sie respektlos nannte, getragen hat.
In einer Zeitschrift fanden wir eine Anzeige eines Reiseunternehmers mit dem Titel "Auf den Spuren des Apostels Paulus in Kleinasien". Das Programm sah interessant aus. Und die Jahreszeit Oktober versprach ebenfalls ein angenehmes Reiseklima. Also wurde kurzerhand gebucht.
Was weiss man schon über den Apostel Paulus? Eigentlich wenig. Nur eines ist jedem Christen bekannt oder sollte bekannt sein, es ist das Saulus - Paulus - Erlebnis vor Damaskus, das inzwischen in den Sprachgebrauch als Inbegriff einer spontanen Wandlung eingegangen ist.
Saulus wurde in Tarsus (Kilikien, heutige Türkei) als Sohn frommer Juden geboren und besass zugleich die römische Staatsbürgerschaft. Er ging in eine Pharisäer-Schule und wurde dort zu einem der heftigsten Bekämpfer der Jünger Jesu und deren Schüler. Dann erhielt er den Auftrag, auch in Damaskus die neue Lehre und deren Anwender zu bekämpfen. Auf dem Weg vor Damaskus hatte er jenes entscheidende Erlebnis, das ihn zu einer Kehrtwendung in seinem Glauben und zu einem überzeugten Anhänger der neuen Lehre werden liess.
Ohne auf weitere Details einzugehen, er kam später in die Stadt Antiochia am Orontes, die damals nach Rom und Alexandria die drittgrösste römische Stadt war. Hier wurde erstmals der Begriff "christianoi - Christen" geprägt. Und hier beginnt auch unsere Reise nach einem Flug nach Adana.
So gilt der erste Besuch der Kirche des Hlg. Petrus, die in eine Felswand hineingehauen wurde und etwas ausserhalb der heutigen Stadt Antakya liegt.
Ein Mitglied unserer kleinen Reisegruppe ist ein pensionierter Pfarrer, der in dieser Kirche ein Lied anstimmt.
Das Museum in Antakya beherbergt eine der grössten Mosaiksammlungen aus griechisch-römischer Zeit, ein absolutes Muss für jeden Besucher.
Nach einem Mittagessen geht es weiter nach Samandag, dem früheren Hafen Seleukia der Stadt Antiochia. Einige alte Felsengräber und ein Kanal mit einem Tunnel, der die vom Gebirge herabströmenden Wassermassen ins Meer leiten sollte, gibt es hier zu besichtigen.
Der nächste Tag führt uns nach Tarsus, wo Paulus geboren wurde. Es gibt dort noch neben dem Tor der Kleopatra das Geburtshaus Paulus mit einem alten Brunnen zu sehen. Der Wärter zieht aus dem tiefen Brunnen Wasser empor und gibt es uns zu kosten.
Weiter geht es in Richtung Westen an der Küste des Mittelmeers entlang. In der Nähe der heutigen Stadt Selifke, dem früheren Seleukia, besuchen wir die Höhlenkirche der Hlg. Thekla. Sie war die Tochter angesehener Bürger der Stadt und hörte per Zufall die Predigt des Paulus im Ort. Sie gab ihr normales Leben auf und wurde zu einer glühenden Anhängerin der Lehre Jesu. Sie wird noch heute als Heilige verehrt. Ein gemeinsam gesungenes "Dona nobis .." unter Anleitung unseres Pfarrers versuchte der alten Kirche so etwas wie eine späte Verehrung zu zeigen. In der Nähe befindet sich noch die Ruine einer alten Basilika, von der nur Reste der Apsis stehen geblieben sind.
Aus der Küstenregion steigen wir nunmehr in der Nähe des Flusses Göksu, dem früheren Saleph, auf die anatolische Hochebene. Vorbei an der wahrscheinlichen Stelle, an der einst am 10. Juni 1190 Kaiser Barbarossa auf seinem Kreuzzug ins Heilige Land ertrank. Die Rückeroberung Jerusalems ist dann auch gescheitert.

Unser nächstes Reiseziel heisst Konya. Die Entfernungen sind wahrlich nicht gering und man kann nur immer wieder über die Leistung Paulus` staunen, denn ihm standen wohl in der Regel nur die eigenen Füsse oder ein Esel zur Verfügung.
Wie beseelt von einem, seinem neuen Glauben muss Paulus gewesen sein, um diese gewaltigen Anstrengungen auf sich zu nehmen?
Konya ist die Stadt der Sufi-Derwische. Das Kloster des Derwisch-Ordens, das Mevlana-Museums ist heute nach dem Topkapi-Museum in Istanbul das am meisten besuchte Museum der Türkei. Dementsprechend voll ist auch die Stätte. Alte Handschriften und Teppiche sind die Hauptattraktionen des Yesil Türbe (Grünes Grab, nach dem grünen Fayence-Turm so benannt). Der Ordensgründer, Celaleddin Rumi, lebte im 13. Jahrhundert.
In Konya, dem alten Ikonium, gibt es eine kleine christliche Kirche, die liebevoll von zwei italienischen Ordensschwestern aus Trient geleitet und gepflegt wird.
Die frühe Weiterfahrt am nächsten Morgen führt uns nach Antiochia in Pisidien, einer grossen Ausgrabungsstätte. Hier hat Paulus ebenfalls gepredigt, musste aber wegen der Ablehnung durch die Juden und deren Hetze gegen ihn zusammen mit Barnabas die Stadt alsbald verlassen.
Pamukkale heisst die nächste Station. Durch umfangreiche Sanierungsmassnahmen und das Verlegen von Hotels, die das Wasser verunreinigten, sind jetzt die Kalksinterterrassen wieder leuchtend weiss und gut anzusehen. Ein Spaziergang kurz vor Sonnenuntergang oberhalb der Terrassen verschafft uns einen grandiosen Überblick. Kurz nach der Weiterfahrt machen wir noch einen Abstecher in das antike Laodicea, dessen weite Anlagen zur Zeit von türkischen Archäologen ausgegraben werden.
Abends erreichen wir Kusadasi, den Ausgangspunkt für die Besuche von Ephesus und Milet. Beides sind Orte, die bei den Besuchen und den Reisen von Paulus in Kleinasien von grosser Bedeutung sind. In Ephesus hat sich gegenüber unserem letzten Besuch vieles geändert. Heute ist der Besucherandrang aus aller Herren Länder erheblich - die Kreuzfahrtschiffe tragen wohl das ihrige dazu bei. Beeindruckend ist immer wieder das grosse Amphitheater. Hier also haben damals die Silberschmiede gegen die christlichen Lehren des Paulus zum Widerstand aufgerufen, als sie ihre Geschäfte mit den Devotionalien gefährdet sahen.
Milet hingegen ist wohltuend gering besucht. Im Hafen von Milet ging Paulus auf seiner dritten Missionsreise an Land und bat von hier aus die Ältesten der Gemeinde Ephesus zu sich. Paulus verabschiedete sich hier von ihnen mit ergreifenden Worten, wie in der Apostelgeschichte 20 nachzulesen ist.
Unsere Reise auf den Spuren des Apostels Paulus in Kleinasien endet hier.

Reiseveranstalter: Reisekultouren; www.reisekultouren.de

 
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