Tagebücher
vom Nil Echnaton, Nofretete, Teje Ein Muss für alle Ägypten-Interessierten >>> |
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Der
Erste Messias? Bildnis eines zu früh Geborenen Das Schicksal Echnatons und seiner Religion >>> |
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Eine
Reise nach Luxor
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Ägyptische Impressionen Der Tourismus nach Ägypten boomt. Leider zur Zeit nicht mehr durch die Entwicklungen und die jetzige Unsicherheit. Luxor: neben Kairo mit seinen Pyramiden in Giza gibt es wohl keine Stadt auf dieser Welt, die auf eine derart lange und interessante Geschichte zurückblicken kann.Seit über 4000 Jahren pulsierendes Leben, davon fast 2000 Jahre als Mittelpunkt des religiösen Alt-Ägyptens.In den letzten Jahren hat sich in Luxor einiges geändert. Die abenteuerliche Autofähre mit ihren ebenso abenteuerlichen Be- und Entlademanövern hat ihren Dienst quittiert. Dafür führt rund 10 km südlich von Luxor eine neue Straßenbrücke über den Nil, die den gesamten Verkehr aufnimmt.Geblieben sind die pittoresken Personenfähren, die ständig zwischen Luxor-Ost und Luxor-West verkehren. Wer während seines Aufenthaltes in dieser Stadt nur die sterilen Touristenbusse bzw die meist etwas weniger sterilen Taxis benutzt und nicht wenigstens einmal mit diesen Fähren, die der deutsche TÜV wahrscheinlich schon vor 10 Jahren aus dem Verkehr gezogen hätte, den Nil überquert hat, der war eigentlich nie richtig hier. Sonst hat sich die Stadt Luxor ihre alte
Quirligkeit bewahrt. Die Kreuzfahrtschiffe, die den Nil von Luxor nach
Assuan und umgekehrt bereisen, legen noch immer an den Kais an. Was macht eigentlich den immerwährenden Reiz dieser Stadt aus? Es ist die gelungene Komposition zwischen
sehr alt, alt und neu. Da sind einmal die Königsgräber auf der
Westseite im Tal der Könige. Ab dem Pharao Thotmes I. (griechisch
Thutmosis) wurden hier die Gräber für die verstorbenen Könige
angelegt, um ihnen ein würdiges Zuhause im Jenseits zu ermöglichen.
Eine spezielle Handwerker- und Arbeiter-Truppe aus dem jetzt Deir el Medina
genannten Ort war ausschliesslich für die Erstellung und Bearbeitung
der Nekropole zuständig. Bis auf eines: Das Grab von Tutanchamun,
des jungen Pharao, der offensichtlich den damaligen Machtintrigen in der
Nach-Echnaton-Zeit zum Opfer fiel. Im Jahr 1922 stand die archäologische
Welt – und nicht nur die – voll Staunen vor den durch glückliche
Umstände erhaltenen Grabschätzen. Dabei hat Tutanchamun nur
wenige Jahre regiert. Was an unermesslichen Schätzen muss erst das
Grab von Ramses II, dem Grossen, enthalten haben? Nicht allzuweit entfernt liegt das Tal der Königinnen. Ein Höhepunkt ist die Bestatungsstätte der Lieblingsfrau von Ramses II, von Nefertari. Das Grab wurde mit viel Mühe restauriert und zeigt jetzt eine überwältigende Farbenpracht. Nur max.150 Besucher dürfen pro Tag und das nur am Vormittag hinein, die Kosten betragen rund 60, - DM und die Besuchszeit beträgt 10 Minuten. Es ist nicht einfach, Karten zu ergattern, da der Verkauf nur am selben Tag stattfindet. Wir haben Glück, arabische Freunde stellen sich morgens um 5.30 Uhr für uns an. Wir sind die letzten Besucher an diesem Vormittag, so können wir das Farbenspiel fast eine halbe Stunde bewundern. Bakschisch ist natürlich unabwendbar – ohne das läuft in Ägypten nichts. Hinter uns schliessen sich die Tore um Punkt 12 Uhr.
Eine weitere Attraktion sind die Gräber
der Noblen oder Adligen. Eines der bekanntesten ist das Grab des Nacht,
berühmt durch das Bild der drei Musikantinnen, das ein einzigartiges
Meisterwerk altägyptischer Malkunst und Ästhetik darstellt.
Ein wenig weiter nilaufwärts steht der Luxor-Tempel. Eine Reihe seiner Säulen sind mit ihren geschlossenen Lotosblüten-Kapitellen und den Kanneluren-Schäften das Vorbild für die griechischen ionischen Säulen gewesen. Bilder aus meiner Schulzeit werden wieder wach: Im Kunstunterricht lernten wir damals an Hand von Bildern von diesen Säulen, wie man es im Altertum verstand, Ästhetik und Funktion unter einen Nenner zu bringen. Was wäre ein Aufenthalt in Luxor ohne
ein Besuch des Tempels der Hatschsepsut. Das ist noch lange nicht alles. Es gibt noch das Ramesseum, Medinet Habu, die sog. Memnon-Kolosse sowie den Totentempel von Sethos I. Doch für eine Beschreibung des Ortes Luxor mag dieser Rundgang genügen. Auch wir sind etwas müde und so bitten wir unseren Taxifahrer Ali I. (zum Unterschied von den vielen anderen Taxifahrern mit Namen Ali), uns zum Hotel zurückzufahren. Ausgangspunkt für unsere Exkursionen
ist immer wieder das Mövenpick Jolie Ville, eine Bungalow-Anlage
auf einer grossen Nilinsel, rund 5 km südlich von Luxor. Der stündlich
verkehrende Hotel-Shuttle-Bus sowie das viermal täglich fahrende
Mövenpick-Nilboot sorgen für die Verbindung nach Luxor. Ein Joggingpfad führt um die Insel, vier Tennisplätze sind zu bevölkern und wer mehrmöchte, kann sich mit einem Kleinbus zum Golfen abholen lassen. In rund 15 km Entfernung ist ein neuer 18-Loch-Platz in die Wüste hineingebaut worden. Ein Abschied aus diesem kleinen Paradies
ist immer mit etwas Wehmut gewürzt. Aber wir werden wiederkommen.
Inshallah. Abbildungen:
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