Dr. Dietrich Volkmer
 



 
 
Naxos - im Zentrum der Kykladen
 
  

Hört man den Namen Naxos, so denkt man sogleich an Ariadne, die Theseus aus welchen Gründen auch immer hier absetzte. Aber in Dionysos, dem Gott des Weines, fand sie der Sage nach wieder einen adäquaten Partner.
Die Insel Naxos ist wie ein kleiner Riese unter den Kykladen. Passend zu ihrer Grösse weist sie auch mit 1003 Metern den höchsten Berg auf - Zas, das neugriechische Wort für Zeus, sagt es bereits.
Es gibt drei Möglichkeiten, sich der Insel zu nähern, was die Reise von Deutschland anbetrifft.
Alle drei sind irgendwie unbequem, aber wenn man sich in den Kopf gesetzt hat, die Insel kennen zu lernen, hat man keine andere Wahl.
Zum einen fliegt man von Deutschland nach Santorini und nimmt die Fähre nach Naxos. Landet man jedoch am späteren Nachmittag, so ist diese bereits weg und man muss eine Nacht auf Santorini verbringen, eine Prozedur, die sich am Abflugtag zumeist wiederholt, da der Flieger relativ früh zurück von Santorini startet.
Möglichkeit zwei ist der Flug bis Athen und Umsteigen in einen kleineren Flieger direkt nach Naxos.
Die beschaulichere Art und Weise ist das Fliegen bis Athen und dann mit dem Schiff von Piräus nach Naxos.
Die Insel hat nicht den Touristenrummel der Inseln Santorini oder Mykos. Alles scheint etwas beschaulicher und ruhiger zu sein.
Mit dem Taxi geht es vom Fähranleger über zum Schluss sehr enge Wege, die von Schilf begrenzt sind und abemnteuerlich wirken, zu unserem Hotel. Es trägt den schönen Namen Villa Medusa Resort und liegt direkt, durch einen wunderschönen Garten getrennt, an einem vier Kilometer langen Sandstrand -


Hotel Villa Medusa Resort

Abend am Strand

Am Hotelstrand

eine Seltenheit auf den meist felsigen Kykladen. Mit den Dünen und dem Schilf hat man fast den Eindruck, auf einer Nordsee-Insel gelandet zu sein.
Und was das schöne ist, der Strand ist fast menschenleer. So kann herrlich, fast ungestört am Strand entlang wandern.
Wer allerdings am Abend eine Taverne sucht, jene urgriechische Institution, muss allerdings etwas zu Fuss gehen.
Das Hotel wird familiär, und demzufolge sehr freundlich geführt. Die beiden Söhne sprechen zudem deutsch.

Geschichte
Wie alle Inseln der Kykladen weist auch Naxos eine sehr wechselvolle Geschichte auf, die mit den Griechen beginnt und über Römer, Byzantiner, Venedig und Türken bis in die Neuzeit führt, als sich die Kykladen im 19. Jahrhundert dem wiedergeborenen Griechenland anschliessen.

Sehenswürdigkeiten
Wer auf eine Unzahl historischer Zeugnisse hofft, wird auf Naxos enttäuscht. Dafür hat die Insel einen ursprünglichen Charakter bewahrt.
Sie ist die grünste aller Kykladen, hat viel Landwirtschaft und wenn man über die Insel fährt, kommt schon mal deftiger Kuhdung-Duft ins Auto geströmt.
Kartoffelanbau ist eine der wichtigsten Produkte. Der Wein von Naxos kann allerdings keinen Vergleich mit den Nachbarinseln Paros und vor allem Santorin antreten.
Neben der Landwirtschaft ist der Abbau von Marmor eines der wichtigsten Einkommensquellen.
Der Hauptort Naxos, auf der Insel Chora genannt, glänzt durch das alles überragende Kastell mit seinen kleinen winkligen Gassen und Durchgängen. Ein zwangloser Bummel ist zu empfehlen, vielleicht kehrt man in eines der kleinen Kafenions ein.
Das Wahrzeichen der Insel und der Stadt ist die "Portara", das grosse Tor eines Tempels, das sich am Hafenrand befindet und dem Gott Apollon geweiht war. Der Tempel wurde unter der Herrschaft des Tyrannen Lygdamis im 6. Jahrhundert v. Chr. erbaut.
Am Abend hat man von hier einen herrlichen Blick auf die hinter der Insel Paros untergehende Sonne, und so trifft man hier vor dem Abendessen noch viele Touristen.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der marmorne Kouros von Flerio, östlich von Chora. Nicht vollendet, noch mit dem Stein verbunden, liegt er in schattiger Lage. Gleich daneben ein kleines Schild mit der deutschen Aufschrift "Paradiesgarten". Ein Grieche hat ein kleines Kafenion in dieser wunderschönen Lage eingerichtet - man sollte ihm eine Kleinigkeit abkaufen. Ganz in der Nähe, etwas höher gelegen, befindet sich ein zweiter unvollendeter Kouros - jene typischen Jünglingsstatuen der griechischen Anfangskultur.
Ein weiterer Ausflug führt zum Tempel der Demeter in der Nähe des Örtchens Sangri. Mit viel Liebe und Akribie hat man versucht, aus den Resten und Überbleibseln den Tempel etwas zu rekonstruieren. Denn die Christen hatten an gleicher Stelle aus den Bruchstücken eine Kapelle errichtet. So war es seit Jahrhunderten, überall - das Alte wurde für das Neue verbaut und verwertet.

 

 


Unvollendeter Kouros (Flerio)

Farbeindrücke im Paradiesgarten

Der Tempel der Demeter

Wer die ganze Insel erkunden will, braucht viel Zeit. Denn die Insel ist gross, die Strassen führen meist über gebirgige Landschaft und sinnd voller Kurven.
Nach Norden lohnt ein Ausflug nach Appolonas, ein hübsches Hafenstädtchen, in dessen Nähe sich ebenfalls ein liegender Kouros befindet.
Für Strandwanderer und Wanderer ist die Insel wirklich ein lohnendes Ziel.

Lesenswerte Literatur des Verfassers

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