Implantate sind
in der Zahnmedizin offenbar der letzte Schrei. Schlägt man
normale Zeitschriften auf, so springen einem die grossen Anzeigen
von Privatkliniken und ähnlichem regelrecht ins Auge: Strahlende
Gesichter mit schönen Zähnen.
Wenn man die Grösse der Anzeigen einmal ins Kalkül zieht,
so wird offenbar mit Implantaten viel Geld verdient. Denn billig
sind Implantate nicht gerade.
Der Laie muss auf Grund der Versprechungen (so ungefähr: "Schöne
Zähne über Nacht", etwas überspitzt formuliert)
den Eindruck gewinnen, das sei alles kein Problem und alles sei
machbar.
Oder: Morgens Zähne gezogen und abends mit neuen Implantaten
und festen Kronen etc nach Hause.
Leider spricht über die Misserfolge keiner, das würde
ja die Patienten unter Umständen nachdenklich machen oder gar
verprellen.
Aber die gibt es!
Es sind zumeist Schmerzen und Verlust des Implantats oder der Implantate.
Nach meinen
Erfahrungen in den letzten Jahren sind es meist folgende Gründe,
die zu einem Misserfolg führen:
1. Restostitis
oder chronisch-bakterielle Kieferostitis
Wenn Implantate empfohlen werden, dann handelt es sich immer um
Leerstellen. Das bedeutet: Hier haben einmal Zähne gesessen,
die aus irgendeinem Grunde gezogen werden mussten. Entweder waren
sie entzündet, locker oder der Patient wollte die Zähne
mit einer Wurzelbehandlung loswerden, da sie ein Störfeld darstellten.
Zusätzlich kommen noch unfallbedingte Verluste in Frage.
Bei der Extraktion von toten Zähnen wird häufig das Umfeld
nicht richtig "ausgeschabt", so dass Reste der Entzündung
und der Bakterientoxine im Kiefer bleiben. Entweder heilt die Wunde
irgendwie zu oder der Patient hat lange Beschwerden an der Extraktionnswunde
und es häufig eine Nachbehandlung mit Tamponaden bis zur Heilung
durchgeführt werden.
Restostitis
neben Implantat
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Aber, und das
ist das Problem, im Kiefer verbleibt, oft sogar auf der Röntgenaufnahme
sichtbar, ein chronisch entzündeter Bereich, den wir Restostitis,
chronisch-bakterielle Kieferostitis oder persistierende Ostitis
nennen.
Setzt der Zahnarzt oder Kieferchirurg in diese Region nun ein Implantat,
besteht die Gefahr, dass es entweder Beschwerden gibt oder das Implantat
nicht einheilt.
Manche Spötter bezeichnen die Implantate als "Zahnärztliche
Dübel". Das klingt etwas despektierlich, ist aber gar
nicht einmal so falsch. Denn: Kein Hobby-Bastler würde in seinem
Haus einen Dübel in eine poröse Wand einbohren. Dieser
würde nach kurzer Zeit bei Belastung herausfallen.
Dazu ein Beispiel:
Ein Patient, seit längerer Zeit bei mir in Behandlung, war
über seine Prothese im Oberkiefer alles andere als glücklich
und wollte sich Implantate setzen lassen. Das Material Titan war
verträglich und ich empfahl ihm einen Kieferchirurgen.
Dieser wollte zusätzlich noch im Unterkiefer links regio 36
ein zusätzliches Implantat setzen. Da ich diese Region vorher
als Bereich mit einer Restostitis getestet hatte, bat ich den Patienten,
davon abzusehen.
Jedoch der Kieferchirurg meinte, das sei kein Problem und machte
es trotzdem, in dem er meine Bedanken und Warnung mit der Bemerkung
wegwischte, das sei nicht wissenschaftlich.
Wer beschreibt mein Erstaunen, als der Patient genau 3 Monate nach
der Implantation im Unterkiefer links wieder bei mir auftauchte
und mir stolz sein Implantat hochhielt. Es war das Implantat regio
36, das sich gelockert hatte und vom Körper abgestossen worden
war.
Ein anderes Beispiel aus neuester Zeit: Bei einer Patientin, 63
Jahre alt, wurden im Oberkiefer 11 (in Worten: elf) Implantate
aus Keramik gesetzt. Nach 3 Monaten waren von den 11 Implantaten
sieben Implantate herausgefallen oder sie mußten entfernt
werden !!!
Fazit aus dieser Erfahrung: Wenn Implantate vorgesehen sind, sollte
man sich vorher von einem Zahnarzt, der mit Elektroakupunktur oder
Vegatest arbeitet, die Zahnbereiche prophylaktisch überprüfen
lassen. Das erspart viel Ärger und Schmerzen, denn nicht jeder
Zahnarzt ist bereit, dem Patienten den für das Implantat gezahlten
Betrag zurückzuerstatten. Viele Zahnärzte berufen sich
dann auf die geleistete Unterschrift, dass man bei Misserfolg nicht
haftbar gemacht werden kann.
Bei einem kooperativen Zahnarzt / Kieferchirurg hilft nur: Säubern
der Restostitis durch Ausfräsen, Unterstützung durch Homöopathika
und Organpräparate und nach Ausheilung erneuter Versuch (am
besten austesten, ob diesmal alles pathologisches Gewebe entfernt
wurde).
2. Implantat
in der Nähe eines Nerven
Im Unterkiefer befindet sich auf beiden Seiten zwischen den Vierer-
und Fünfer-Zähnen (Fach-Jargon: Zähne 45, 44 und
34, 35) in der Nähe der Wurzelspitze die Austrittsstelle des
Nervus mentalis, der die Lippe und den vorderen Unterkiefer versorgt.
Setzt man versehentlich ein Implantat zu nahe an die Austrittsstelle,
kann es zu Problemen wie Schmerzen oder Taubheitsgefühlen kommen.
3. Zu geringe
Knochenhöhe über dem Nerv, der den Unterkiefer versorgt
Im hinteren Unterkiefer - Bereich verläuft der Nervus alveolaris
inferior, der vorn, wie eben erwähnt, als Nervus mentalis aus
dem Kiefer austritt.
Wenn nicht genügend Knochen zwischen Kieferkamm und Nerv liegt
und das Implantat zu tief eingebohrt wird, kann es ebenfalls zu
Problemen kommen.
Knochenabbau
an Implantaten, die zum Verlust führten
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4.Verletzung
anderer Zähne
Sehr problematisch wird es, wenn man beim Einbohren eines Implantats
zu schief bohrt und an die Wurzelhaut des Nachbarzahnes kommt.
Eine Patientin, dazu noch Kollegin, litt lange unter einem solchen
Trauma, bis der Kieferchirurg das Problem akzeptierte. Der angebohrte
Eckzahn gab trotz Homöopathika und intensiver Behandlung keine
Ruhe und musste leider gezogen werden und schuf damit neue Probleme.
5. Chronische
Nebenhöhlenentzündung
Wenn Patienten seit längeren unter chronischen Nebenhöhlen-Entzündungen
leiden, dann ist eine Implantation im Oberkiefer zusammen mit einem
sogenannten Sinuslift (d.h. der Boden der Kieferhöhle wird
angehoben, um mehr Platz im Knochen für das Einsetzen des Implantats
zu gewinnen) nicht die geeignete Therapie.
5. Patienten mit geschwächtem Immunsystem oder nach Krebserkrankungen
Bei solchen Patienten sollte man etwas vorsichtig mit allzu großen
Belastungen sein. Es kann sein, daß die Implantationen das
Immunsystems weiter schwächen.
Das sind nur
einige Probleme, die auftreten können.
Zusätzlich sollte man bei Patienten mit einem gestörten
Immunsystem sowie nach einer Malignom-Behandlung (Operation, Chemo-Therapie
oder Bestrahlung) von Implantaten absehen.
Weiterhin gilt es die Resonanzketten zu beachten. Die Gefahr einer
gestörten Heilung ist beispielsweise gegeben, wenn der Patient
eine Colitis ulcerosa hat und man in Zahngebiete, die energetisch
mit dem Darm korrelieren, ein Implantat einsetzt.
Dieser Artikel soll nicht bedeuten, dass Implantate grundsätzlich
abgelehnt werden, wie es viele etwas zu fanatisch eingestellte Therapeuten
aus der naturheilkundlichen Szene tun. Die Wahrheit liegt immer
in der Mitte und Fanatismus war noch nie das geeignete Medium zum
Verständnis anderer.
Da die Psyche
eine grosse Einwirkung auf das Befinden des Menschen hat, sind Implantate
für viele Menschen eine grosse Erleichterung, wenn man nicht
mehr "etwas Herausnehmbares mit sich herumträgt".
Man denke an die männlichen oder weiblichen Patienten, die
einen neuen Partner gefunden haben und nun nicht gerade etwas "Wackeliges"
präsentieren wollen. Es sei denn, der andere hat altersbedingt
die gleichen Probleme und damit Verständnis für die Situation.
Zugegebenermassen war ich früher auch ein Gegner von Implantaten,
denn viele der einstigen Operateure gingen, was das Material und
ihre Vorgehensweise anbetraf, nicht so mit den Patienten um, wie
ich es mir vorstellte.
Das hat sich geändert.
Eingeheiltes
Implantat
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In meiner Praxis
habe ich nunmehr eine ganze Reihe von Patienten bei einer Implantat-Versorgung
mit naturheilkundlichen Mitteln begleitet und ich kann sagen, dass
alle mit ihrer Versorgung sehr zufrieden sind.
Sicherlich, die meisten Patienten tragen ein gewisses Mass an Selbstverschulden
an der eingetretenen Situation. Deswegen kann man sie aber nicht
abstrafen, indem man ihnen eine für sie erträglichere
Situation verweigert.
Auch bei einem älteren Patienten, der keine Zähne mehr
hat und daher ständig in der Furcht leben muss, dass ihm meist
zum ungeeignetesten Zeitpunkt die Prothese locker wird oder herausfällt,
können zwei oder drei Implantate helfen, etwas mehr Selbstbewusstsein
an den Tag zu legen.
Wenn die nötigen Kriterien beachtet werden und keine überzogenen
oder überflüssigen Behandlungen geplant sind, ist gegen
ein oder mehrere Implantate nichts einzuwenden.
Zu guter Letzt
noch zwei Hinweise für Patienten, bei denen Implantate vorgesehen
sind:
1. Wenn der Kiefer ausgeheilt ist und es sind Implantate geplant
sind, dann sollte man diese Maßnahme mit Homöpathika,
Schüssler-Salzen (>>>)
und evtl. auch Organpräparaten (>>>)
unterstützen
2. Sollte es bei der Extraktion von Zähnen zu Nachbeschwerden
gekommen sein und es sollen in diese Regionen Implantate gesetzt
werden, dann wäre es unbedingt wichtig, überprüfen
zu lassen, ob diese Wunden tatsächlich vollständig und
richtig geheilt sind.
Literatur-Tip:
Volkmer, D. Herd, Focus, Störfeld - Beiträge zu einem
brennenden Thema ,
Verlag Books on Demand, siehe rechts oben
Homöopathie
und Zahn-Heilkunde, Books on Demand, >>>
(s. auch unten)
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